Neue Glocken für unsere Pfarrkirche
"Der erfreuliche Spendenstand macht es möglich: Die drei neuen Glocken können bestellt werden! Ein Leistungsverzeichnis, aus dem alle nötigen Angaben hervorgehen, wurde bereits an drei Glockengießereien geschickt." – so konnte man im März 2011 in unserem Pfarrblatt lesen.
Und damit wurde es nun tatsächlich ernst. Drei neue Glocken sollte unsere Kirche St. Bonifatius in Erkner bekommen. Die Namen der Glocken standen damals noch nicht fest und auch die Finanzierung war noch lange nicht sicher, dafür gab es jedoch die schon ziemlich konkrete Vorstellung, dass die Weihe der Glocken bereits im Herbst beim Dekanatsfest stattfinden sollte – ein durchaus ehrgeiziges Ziel, das unsere Gemeinde da anstrebte.
Beim Bau unserer Kirche wurde der Turm bereits für drei Glocken ausgelegt. Zunächst erwarb die Gemeinde 1934 zwei Bronzeglocken, die jedoch 1942 konfisziert, eingeschmolzen und als Material für Waffen missbraucht wurden.
Nach dem Krieg diente eine kleine gebrauchte Stahlglocke aus den 30er Jahren der Gemeinde als Geläut. Ihr Klang war weder besonders schön noch besonders laut aber unsere Gemeinde hatte sich an sie gewöhnt, es war einfach "unsere" Glocke. So verrichtete die kleine Stahlglocke ihren Dienst über viele Jahrzehnte bis zum August 2011. Damit hatte sie dann auch ihre Lebensdauer erreicht, hinzu kamen deutliche Korrosionsschäden sowie die eigentlich unzulässige Befestigung, was bereits zu Schäden am Turmgemäuer geführt hatte.
Dies alles führte dann zum Beschluss des Kirchenvorstandes, das Glockenprojekt entstehen zu lassen.
Unter Mitarbeit von Gutachtern und Beratern wurde beschlossen, einen neuen Glockenstuhl in den Turm zu bauen. Es sollten drei Glocken mit den Tönen es', g' und b' angeschafft werden – die Töne waren mit den Glocken der evangelischen Kirche abgestimmt, um beim gleichzeitigen Läuten einen harmonischen Klang zu erzeugen. Außerdem sollten in den Turmöffnungen Schalllamellen eingebaut und die Läuterichtung der Glocken um 90° gedreht werden. Das Geläut würde dann mit einer elektronisch gesteuerten Läutemaschine betrieben werden.
Finanziert werden sollte das Projekt durch verschiedene Spendenaktionen (z.B. Benefizkonzerte), Zuschüsse vom Ordinariat und der Stadt Erkner.
Durch die hohe Spendenbereitschaft und durch das hohe Engagement der am Glockenprojekt Beteiligten konnte das Vorhaben auch wie geplant umgesetzt werden. So konnte Anfang August 2011 eine Delegation unserer Gemeinde zum Glockenguss nach Karlsruhe fahren und die "Geburt" unserer Glocken miterleben.
"Dem Glauben eine Stimme geben" – war das Motto des Dekanatstages, der am 18. September 2011 in unserer Gemeinde stattfand. Feierlich wurden während einer Andacht unsere Glocken von Dompropst Dr. Stefan Dybowski auf die Namen "Christus", "Maria" und "Bonifatius" getauft. Nach katholischem Brauch wurden die auf Weihegestellen befestigten Glocken von Kindern unserer Gemeinde zum ersten Mal angeschlagen.
Mit großem Gerät, handwerklichen Geschick und nicht zuletzt akrobatischen Fähigkeiten wurden die Glocken in den Turm gebracht und dort unter teilweise schwierigen Bedingungen im Glockenstuhl montiert.
Nach Abschluss der Bauarbeiten war es dann am 16. Oktober 2011 soweit: Das Glockenprojekt war erfolgreich zu Ende geführt und nach dem Sonntagsgottesdienst konnte zum ersten Mal das vollständige Geläut mit beeindruckendem Klang ertönen – so wie sich es die Planer unserer Pfarrkirche vor über 80 Jahren gewünscht hatten.
Und so klingen unsere Glocken:
Glocke es':
Glocke g':
Glocke b':
vollständiges Glockengeläut:
Auch an dieser Stelle möchten wir noch einmal allen danken, die sich für das Gelingen unseres Projektes eingesetzt haben. Sei es durch Spenden, Planung, Mitarbeit oder bei vielen Dingen, die vielleicht fast unbemerkt blieben und doch zum Erfolg beigetragen haben!